Erster Tag: Sie kommen zum vereinbarten Zeitpunkt mit Ihrem Kind zur Tagesmutter. Dort tauschen Sie wichtige Informationen aus. Die Tagesmutter wird Sie z.B. fragen, welche Gewohnheiten Ihr Kind hat, was es
mag oder nicht mag. So kann sie auf die Bedürfnisse entsprechend eingehen und eine gute Beziehung aufbauen.
Für die ersten drei Tage halten Sie sich bitte die Zeit ganz frei, die Ihr Kind bei der Tagesmutter verbringt. Sie sind der sichere Hafen, von dem das Kind aus die Umgebung, die anderen Kinder und die Tagesmutter
beobachten kann. Seien Sie für Ihr Kind da, wenn es Sie braucht. Manchmal wird vielleicht ein Blickkontakt reichen, mit dem sich das Kind rückversichert: „Alles ok“, um dann weiter auf Entdeckungsreise zu gehen.
Wenn sich das Kind noch gar nicht von Ihnen lösen kann und Ihre Nähe sucht, ist das auch in Ordnung und ein schönes Zeichen, dass sich Ihr Kind bei Ihnen geborgen fühlt. Nutzen Sie diese Zeit, um Ihr Kind einmal
dabei zu beobachten, wie es in neue Situationen hineingeht.
Die Tagesmutter wird mit verschiedenen Spielangeboten auf Ihr Kind zugehen um eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Bedürfnisse wie Füttern, Essen, Wickeln oder der Toilettengang können natürlich von Ihnen
jederzeit erfüllt werden. Wichtig ist, dass das Kind spürt, dass Sie und die Tagesmutter gut zusammenarbeiten.
Frühestens am vierten Tag kommt es zur ersten Trennung für kurze Zeit. Kommen Sie wie vereinbart zur Tagesmutter, lassen Sie Ihr Kind in der Gruppe ankommen und verabschieden Sie sich dann kurz und klar
(z.B. „Ich gehe jetzt und komme wieder. Du darfst einstweilen hier weiter spielen“.) Verlassen Sie den Raum/die Wohnung und bleiben Sie in der Nähe. Die Tagesmutter wird sich nun um Ihr Kind kümmern und es bei Bedarf trösten. Je nachdem, wie es Ihrem Kind geht, bleiben Sie 5 bis 30 Minuten draußen. Lässt sich
Ihr Kind nicht trösten, werden Sie früher geholt und bleiben an den folgenden Tagen wieder gemeinsam in der Gruppe bei Ihrem Kind. Einen erneuten Trennungsversuch wird Ihnen die Tagesmutter vorschlagen,
wenn sie das Gefühl hat, dass es für das Kind richtig ist. Wenn die ersten Trennungen klappen, wird die Zeit, in der sie wegbleiben, immer weiter ausgedehnt.
Tipps
~ Bereiten Sie Ihr Kind zu Hause auf die Tagesbetreuung vor. Sprechen Sie, wenn möglich, positiv über diese Veränderung. Wenn Sie selbst dahinter stehen, kann sich auch Ihr Kind leichter auf das Neue einlassen.
~ Ein Kuscheltier, eine Stoffwindel oder ein anderer Gegenstand, der dem Kind wichtig ist, gibt die nötige Sicherheit in der neuen Umgebung.
~ Schränken Sie die Aktivitäten des restlichen Tages während der Eingewöhnung auf ein Minimum ein. Ihr Kind soll Zeit haben, die neuen Eindrücke verarbeiten zu können. Das geht am besten im gewohnten, sicheren Zuhause.
~ Verlassen Sie Ihr Kind niemals, ohne sich zu verabschieden – auch wenn es Ihnen selbst schwer fällt.
~ Dass Ihr Kind weint, wenn Sie gehen, ist ein Zeichen dafür, dass es eine gute Beziehung zu Ihnen hat. Auch Erwachsene vermissen Menschen, die sie gern haben.
~ Kommen Sie regelmäßig zur Tagesbetreuung. Nur so kann das Kind eine stabile Beziehungaufbauen und sich im Haus der Tagesmutter „heimelig“ fühlen.
Ich wünsche uns einen guten Start in die Tagesbetreuung!